Landwirtschaftliche Praktiken auf dem Martlhof am Tegernsee folgen dem Ansatz einer gemischten Erzeugung, wonach pflanzliche Kulturen und Nutztiere mit hohem Grad an Biodiversität in symbiotischer Wechselwirkung existieren.
Zusätzlich werden auf Parzellen, Terrassen- und Beetanlagen einjährige Feldkulturen wie Kräuter, Gemüse, Getreide etc. angebaut. Sie benötigen einen Oberboden der eine feine Struktur durch Kultivierung aufweist. Jedes Jahr müssen diese Kulturen neu gesät oder gepflanzt werden.
Da ein hoher Grad an Biodiversität ein wichtiges Ziel darstellt, werden auch die einjährigen Kulturen auf den vorbereiteten Böden in Gemeinschaften angebaut, sogenannte Polykulturen.
Im Bild zu sehen sind Kletterbohnen und Maispflanzen die gemischt angebaut werden. Weitere Beispiele für Feldkulturen mit symbiotischen Partnern sind:
Neben den besagten Kulturen werden an verschiedenen Standorten auch Wildpflanzen angebaut, welche essbare Pflanzenteile (Wurzeln, Knollen, Blätter, Triebe, Blüten) hervorbringen. Damit entsteht eine Art essbares Biotop.
Solche Pflanzen sind z.B. Bärlauch, Pastinake, Beifuß, Brennnessel, Sauerampfer, schwarzer Holunder, Gewürzfenchel, Schnittlauch u.v.m.
Auf dem Martlhof werden Schafe, Schweine und Geflügel gehalten. Es gibt auch Bienen und einen kleinen Pony-Club mit sechs Ponys.
Die Schafe sind braune und weiße Bergschafe welche für die Bergregionen beste Voraussetzungen mitbringen.
Sie sind sehr robust und widerstandsfähig und benötigen daher keinerlei Medikamente. Die Fleischqualität ist hervorragend und besonders durch eine sehr gesunde Zusammensetzung der Fettsäuren gekennzeichnet.
Die hohe biologische Vielfalt im Nahrungsangebot, gepaart mit einer hohen genetischen Vielfalt dieser ausgezeichneten Rasse, sind Grundlagen für ein sehr nährstoffreiches Fleisch mit positiven Eigenschaften – auch für unseren Organismus.
Die Herde umfasst derzeit 24 Mutterschafe und wird im Laufe der nächsten 2 Jahre auf 40 Mutterschafe erweitert.
Die Schweine genießen ein Leben in Freiheit und können sämtliche arteigenen Verhaltensweisen ungehindert ausleben. Dazu zählt selbstverständlich auch das Durchwühlen des Oberbodens. Nicht zuletzt nehmen Schweine dabei ein breites Spektrum wichtiger Bodennährstoffe auf, was wiederum ein sehr nährstoffreiches Fleisch erbringt. Hier ist auch wieder, durch das vielfältige Futterangebot im Freiland und die hohe Genetik der alten Rassen (Schwäbisch Hällisch, Turopolje, Duroc, bunte Bentheimer), eine sehr gesunde und nährstoffreiche Fleischerzeugung möglich.
Sie pflügen, düngen und entfernen Schadinsekten aus den Ackerparzellen, wodurch bei der Bodenbearbeitung für den Pflanzenbau sehr viel Energie und Aufwand eingespart wird.
Die Legehennen-Haltung wird in mobilen Freilandställen vollzogen. Die freilaufenden Hühner erhalten spezielle Gehege, wo Sie durch Picken und Scharren den Oberboden kultivieren, düngen und von Parasiten befreien. Genau wie bei der Freiland-Schweinehaltung, wird hier wieder für den Pflanzenbau Vorarbeit geleistet. Auch die Ei-Qualität ist wie bei den Schweinen und den Schafen durch die hohe Vielfalt im Futterangebot bei der Freilandhaltung sehr hoch, besonders in Bezug auf wertvolle Nährstoffe und Fettsäuren, die unser Organismus alleine nicht bereitstellen kann.